Erika Bleier wurde in Elzach-Prechtal im Schwarzwald geboren. Sie hatte einen Bruder Manfred, der sich 2005 das Leben genommen hat. Sie hatte keine leichte Kindheit, weil es Menschen in ihrem engsten Umfeld gab, die ihr sehr wehgetan und ihr viel Leid zugefügt haben.
Erika hat ihr Abitur absolviert und hat angefangen zu Studieren. Durch ihren ersten Mann kam sie in den 70er Jahren nach Karlsruhe und ist hier geblieben. 1976 ist ihre Tochter Jasmin auf die Welt gekommen. Auch in ihrer Ehe war es nicht einfach und musste ihr Studium aufgeben. Ihr Mann wurde vom Polizeidienst entlassen und hatte mit Alkoholsucht und Gewaltausbrüchen zu kämpfen, weshalb nach einigen Jahren die Trennung folgte.
1982 hat sie ihren zweiten Mann Walter Bleier auf der Nachbarschaft kennengelernt. 4 Jahre später am 7. Februar 1986 haben die beiden geheiratet. Erika hat dann eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht, weil sie so gerne mit Kindern gearbeitet hat und war in verschiedenen Kindergärten und auch eine Zeitlang im Kinderheim tätig.
Erika war eine sehr hilfsbereite und mit allen mitfühlende Frau. Sie hatte viel Humor, einen guten Geschmack und eine „innenarchitektonische Ader“. Die ganze Wohnung trägt ihre Handschrift. Ordnung und Sauberkeit war ihr wichtig und dass man rücksichtsvoll gegenüber anderen Menschen sein soll. Erika ist gerne Rad gefahren und hat für ihr Leben gern und viel gelesen. Sie hat Gedichte von Rainer Maria Rilke gemocht und auch selbst Gedichte verfasst.
Am 05.09.2000 hatte Erika Harald aus Hessen kennen gelernt und hatten sich gegenseitig oft besucht.
2004 ist ihr Enkel Dominik auf die Welt gekommen. Sechs Wochen nach seiner Geburt hatte Jasmin Dominik zu Erika gegeben. Seit dem war Harald an allen Wochenenden, Urlaub und Krankheitstagen bei Erika in Karlsruhe. Dominik hatte sich immer riesig gefreut wenn Harald wieder bei ihm war. Jasmin hatte Dominik ein bis zwei mal in der Woche abends abgeholt und ihn am nächsten Tag morgens wieder zu Erika gebracht. Auch bei Veranstaltungen wo Jasmin eingeladen wurde hat sie Dominik abgeholt und ihn danach wieder zu Erika gebracht. Erika hat sich bis zu seiner Einschulung Dominik wie eine Mutter gekümmert. Er war ihr Ein und Alles und die schönste zeit in ihrem Leben. Leider kam es dann zu einer tragischen Entwicklung, Ihre Tochter Jasmin nahm Dominik nach 6 Jahren von Erika weg als sie einen neuen Mann kennenlernte.
Es folgten gemeinsame Gespräche mit dem Jugendamt und es wurde eine gute, Zukunftsorientierte Umgangsregelung vereinbart. Als noch eine Ferienregelung vereinbart werden sollte brach Jasmin weitere Gespräche ab und meinte „Jugendamt sei kein Richter“ und bestand nun auf eine Richterliche Entscheidung. Da Erika schon einen Antrag vor Gericht auf eine Umgangsregelung gestellt hatte musste diese leider wieder weitergeführt werden.
Dies hatte zu folge das Gutachter und Verfahrenspfleger beauftragt werden mussten. Dominik hatte dort eindeutige Aussagen gemacht dass er mehr bei Erika und Harald sein möchte. Dies hatte das Gericht aber nicht interessiert. Auch wurde der Gutachter Prof. Dr. Dr Schmidt aus Mannheim durch den Richter Kralowetz erst drei !! Monate nach der ersten Gerichtsverhandlung beauftragt, obwohl es bei solchen verfahren ein Beschleunigungsgebot wegen fortschreitende Entfremdung gibt. Solch ein verhalten durch den Richter ist unverzeihlich.
Bei einem letzten, außergerichtlichen Einigungstermin beim Jugendamt ist Jasmin unentschuldigt nicht gekommen. Es kamen Jahre mit weiteren Gerichtsverhandlungen und minimalen Umgängen einmal im Monat. Diese endeten wegen unzähligen Lügen, Verleumdungen, sogar einer Falsche Eidesstattliche Aussage durch Jasmin vor Gericht damit, das nach Ansicht von Erika, Dominik diese Belastungen nicht mehr standgehalten hatte und er unsere spärlichen Umgänge nicht mehr wahrnehmen konnte.
Die minimalen Umgänge und zuletzt die Trennung von ihrem Enkel waren für Erika kaum auszuhalten und es hatten sich dadurch auch körperliche Probleme eingestellt. In ihrem Testament schrieb sie das sie deshalb Sterben würde. Jeden Tag hat sie um ihn geweint und sich Sorgen gemacht, das hat sie regelrecht zermürbt. Jasmin hatte sich genaustens an die angeordneten Umgangszeiten gehalten, dabei war es Dominiks Wunsch Erika öfters zu sehen wie nur ein mal im Monat.
Der neue Freund von Jasmin musste wegen Gewalt durch eine Richterliche Anordnung die Wohnung von seiner Früheren Familie verlassen. Mit diesem Mann musste Dominik zusammen leben, wir hatten große sorgen das es Dominik nicht gut geht und etwas schlimmes passiert.
Am 08.08.2024 wurde nach immer wieder auftretenden Beschwerden und starken Schmerzen bei Erika ein Sarkom festgestellt. Es folgten viele Klinikaufenthalte in Wiesbaden, Mannheim und Öschelbronn. Große Angst und immer wieder Hoffnung auf Besserung wechselten sich ab. Der Glaube an Gott gab ihr Kraft und Hoffnung und gleichzeitig kam auch der Zweifel hoch und die Frage, wie Gott ihr so etwas antun kann. Ein paar Tage konnte sie dann noch mal zu Hause sein bei ihren Liebsten bis sie am 26. Oktober in der Karlsruher Marienklinik auf der Palliativstation gestorben ist.
Dank an das Uniklinikum Mannheim für die lebensverlängerten Maßnahmen obwohl klar war das eine Heilung nicht mehr möglich war.
Besonders Danken wir dem Klinik Seelsorger Thomas Schäfer.
Er hatte uns in den schlimmen Wochen mut zugesprochen und uns oft im Krankenzimmer besucht und sich viel Zeit genommen. Er hatte unsere Verzweifelung wahr genommen und viel Mitgefühl gezeigt, das ist nicht selbstverständlich.
Wir Danken auch den Psychoonkologen für ihre Unterstützung.
Danke auch für die liebevolle Behandlung in der Palliativ Station Klinikum Öchelbronn, Besonders an die Kunsttherapeutin Annuschka Rauch. Sie hat mit viel Empathie geholfen und uns Therapeutische Ton Kugeln geschenkt. Erikas Kugel hält Harald oft wie sie es uns gezeigt hatte in der Hand, das spendet Trost.
Danke für Palliative Care Team Arista aus Ettlingen, besonders Frau Winter die die Letzten beide Tage in Erikas Wohnung ihr die Schmerzen genommen hatte und eine Einweisung in die Marienklinik Karlsruhe Palliativ Station kurzfristig veranlasst hatte.
Danke an unsere Gemeinde City Church, besonders Silke und Ursula, die Harald beim Sterben von Erika in der Marienklinik begleitet haben.
Danke an das Marienkrankenhaus für die liebevolle Sterbebegleitung von Erika.
Danke auch das Erika nach ihrem Tod in ihrem Zimmer bis zum nächsten Tag bleiben konnte so das Angehörige bei Erika abschied nehmen konnten.
Danke an Erb Bestattungen in Karlsruhe das sie alles für die Bestattung organisiert haben, Harald und Walter mussten sich in dieser schweren Zeit um nichts Weiteres kümmern.
Danke auch für die wirklich gute und einfühlsame Trauerrede der Pastoralin Laura Eirich. Sie hatte sich viel Zeit mit Harald und Walter für die Vorbereitung der Rede genommen, das ist nicht selbstverständlich.
Danke auch an den Organist Norbert Krupp. Walter konnte die gespielten Lieder aussuchen und konnte bei einigen Liedern mitsingen.